Behüten und Loslassen

Wer Kinder hat, kennt diesen Spagat. Auf der einen Seite will man sie behüten und beschützen, aber andererseits weiß man wie wichtig es ist loszulassen und sie ihre eigenen Wege gehen zu lassen.

Dazu gehört Vertrauen. Vertrauen in die eigenen Kinder, aber vor allem auch in die Welt da draußen. Spätestens wenn sie erwachsen sind, kann man nicht mehr als ständiger Begleiter an ihrer Seite sein. Gut, wenn man sie so erzogen hat, dass sie selbstbewusst genug sind, um auch mit schwierigen Situationen klar zu kommen.

Mir war es immer wichtig meinen Söhnen zu vermitteln, dass es nicht darauf ankommt es jedem Recht zu machen und jedem zu gefallen. Wichtig ist, dass man zu sich selber stehen kann, seine eigene Meinung bildet und diese auch vertritt. Kein Mensch muss und kann perfekt sein, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und zu akzeptieren ist entscheidend. Die komplette Erfüllung aller Erwartungen von anderen ist nie das Ziel. Wer das versucht muss scheitern. Wer aber in seiner Individualität authentisch ist, kann ein zufriedenes Leben und echte Beziehungen pflegen.

Mit meinen Geschichten geht es mir ähnlich, wie mit meinen Kindern. Es fällt mir nicht leicht sie los zu lassen. Auf der einen Seite freue ich mich, wenn ich an den Punkt komme, an dem ich merke es ist Zeit sie hinauszuschicken in die Welt der Leser. Andererseits wird mir auch ein bisschen bange, da ich nicht erahnen kann, wie die Resonanz sein wird.

Das Vertrauen, dass ich in meine Söhne habe, muss ich hier noch entwickeln.        

Es wird Zeit!